Bayreuth Baroque Opernfestival 2022
Bayreuth Baroque Opera Festival im Markgräflichen Opernhaus
Im September 2020 startete das Internationale Festival der Opera Seria Bayreuth Baroque im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth. Das 1748 eröffnete, 2012 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommene und 2018 nach denkmalgerechter Renovierung wieder eröffnete Theater Wilhelmines von Bayreuth ersteht als Spielort seltener Opern aus seiner Entstehungszeit zu neuem Leben. Durch die Aufführung barocker Opere Serie am Originalschauplatz wird eines der schönsten Opernhäuser der Welt aus seinem musealen Schlaf wachgeküsst und seine Epoche wieder sinnlich erlebbar.
Bayreuth Baroque findet jährlich im September (in diesem Jahr vom 07.-18.09) statt.
Künstlerischer Leiter ist der Countertenor, Regisseur und Produzent Max Emanuel Cencic.
Für unsere Musikgeniesser haben wir in diesem Jahr für folgende zwei Aufführungen besste Karten reserviert:
07.09.22 - 16Uhr
Premiere
ALESSANDRO NELL’INDIE Leonardo Vinci
Neuinszenierung | Dramma per musica | Martyna Pastuszka | {oh!} Orkiestra
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
Martyna Pastuszka Musikalische Leitung
Max Emanuel Cencic Regie
Domenico Franchi Bühne
Giuseppe Palella Kostüme
David Debrinay Licht
Sumon Rudra Choreografie
Franco Fagioli Poro
Bruno de Sá Cleofide
Jake Arditti Erissena
Dennis Orellana Alessandro
Stefan Sbonnik Gandarte
Nicholas Tamagna Timagene
{oh!} Orkiestra Residenzorchester des Bayreuth Baroque Opera Festival 2022
Chor des Bayreuth Baroque Opera Festival
08.09.22 - 19.30Uhr
Konzert
JEANINE DE BIQUE
Mirrors
Yves Ytier Konzertmeister
Concerto Köln
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
Die temperamentvolle Ausnahmesängerin aus Trinidad und Tobago Jeanine De Bique präsentiert in ihrem Programm Mirrors Arien von starken, mutigen und liebenden Frauenfiguren. Bekannte Händel-Arien, beispielsweise aus Rodelinda, werden mit weniger vertrauten Arien anderer Komponisten gespiegelt, die sich derselben Figur oder derselben emotionalen Situation annehmen. Dabei entfalten sich breitgefächerte Reflexionen über denselben Charakter, als sähe man sie durch einen zerbrochenen Spiegel. Die Arien erzählen von entscheidenden Momenten in der psychologischen Entwicklung der Opernheldinnen und beleuchten die emotionale Vielfalt weiblichen Erlebens.
„Es scheint, als hätte alles, das mich bisher als Person und Musikerin geprägt hat, mir die Mittel gegeben, den musikalischen und emotionalen Anforderungen des Programms gerecht zu werden“, berichtet De Bique, deren volle und klangschöne Stimme über ungeahnte Ausdrucksmöglichkeiten verfügt. Mirrors ist daher auch ein sehr persönliches Programm, das darauf zielt, die reifen Arien Händels mit denen weniger bekannter Komponisten, wie Carl Heinrich Graun oder Riccardo Broschi, in Beziehung zu setzen, die – und das ist oft nicht bekannt – teilweise die ursprünglichen Schöpfer dieser Arienfiguren waren. Gemeinsam mit dem Barockorchester Concerto Köln führt uns De Bique in reizvoll-klingende Seelenräume, in denen sich menschliches Empfinden und musikalische Schönheit gegenseitig spiegeln.
Weitere Infos
Premiere
ALESSANDRO NELL’INDIE Leonardo Vinci
Welterstaufführung seit 1740
Nach dem Vorbild der Uraufführung in reiner Männerbesetzung
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Pausen nach dem 1. und 2. Akt
Im Mittelpunkt der dritten Ausgabe des Bayreuth Baroque Opera Festivals 2022 steht die szenische Neuproduktion von Leonardo Vincis Meisteroper Alessandro nell’Indie in der fantasievollen Regie von Max Emanuel Cencic. Das Libretto Pietro Metastasios, des bedeutendsten Textdichters des 18. Jahrhunderts, wurde insgesamt fast 80 Mal vertont. Auch Wilhelmine von Bayreuth brachte 1741 in Erlangen eine Oper basierend auf Metastasios populärem Libretto heraus. Der erste Komponist, dem Metastasio selbst seinen Text zur Vertonung anbot, war allerdings Leonardo Vinci, der exzentrische Star der neapolitanischen und römischen Oper, der wenige Monate nach der Uraufführung am 2. Januar 1730 tot in Neapel aufgefunden wurde – vermutlich vergiftet von einem Rivalen in Liebesangelegenheiten.
Auch in Alessandro nell’Indie stehen Liebeshändel im Zentrum der Handlung: Alexander der Große (Alessandro) liebt die indische Königin Cleofide, diese jedoch hat ihr Herz dem von Alexander besiegten König Poro versprochen – es entspinnt sich ein emotionsgeladenes Drama zwischen Liebe, Intrige, Eifersucht und Vergebung. Da im 18. Jahrhundert im Kirchenstaat ein Aufführungsverbot für Frauen herrschte, komponierte Vinci Alessandro nell’Indie ausschließlich für männliche Sänger. Vor allem für die Kastraten-Stars Farfallino in der Rolle der Cleofide und Giuseppe Appiani in der Rolle von Poros Schwester Erissea bedeutete die Uraufführung von Vincis vorletzter Oper einen ihrer größten Erfolge. Wenn sich am 7. September 2022 im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth der Vorhang hebt, wird Vincis Oper über den Indienfeldzug Alexander des Großen erstmals seit beinahe 300 Jahren wieder vollständig zu hören sein, uraufführungsgetreu in reiner Männerbesetzung.
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